Magnetresonanz­tomographie (MRT)

Die Magnetresonanztomographie (MRT) wird auch als Kernspintomographie bezeichnet. Es handelt sich hierbei um ein Verfahren, bei dem mittels Magnetfeldern eine "scheibchenweise" Abbildung des menschlichen Körpers möglich ist.

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Zur Entwicklung der Magnetresonanztomographie, bei der es sich um eines der kompliziertesten Bildgebungsverfahren in der Medizin handelt, haben verschiedene Forscher beigetragen. Grundlegend war die Entdeckung des sog. „Kernspins“ durch Bloch und Purcell im Jahre 1946, wofür beide 1952 den Nobelpreis für Physik erhielten. Nach einem schnellen Einsatz in Physik und Chemie wurde das erste MRT für den medizinischen Gebrauch erst 1978 durch die Firma EMI entwickelt, der Schallplatten- und Elektronikfirma, die zuvor schon die CT zur Serienreife brachte. Wesentliche Grundlagen für die medizinische Bildgebung wurden von dem Amerikaner Lauterbur und dem Engländer Mansfield geschaffen. Beide erhielten 2003 den Nobelpreis für Medizin.

Der Kernspintomograph besteht aus einem Magneten der gegenüber dem Erdmagnetfeld eine vielfache Feldstärke aufweist. Gebräuchlich sind Magneten mit 1,0 und 1,5 Tesla, wobei die erheblich teuereren 1,5 Tesla MRTs eine deutlich bessere Bildqualität erreichen und zudem eine verkürzte Untersuchungszeit in der relativ engen Röhre ermöglichen, was vor allem für Kinder und Platzangstpatienten von großer Bedeutung ist.

Wird ein Patient in das MRT gelegt, richten sich die im Körper enthaltenen Wasserstoffatome parallel zu den Feldlinien des Magnetfeldes aus. Durch elektromagnetische Impulse können diese Protonen aus ihrer magnetfeldparallelen Richtung abgelenkt werden. Schaltet man dann den Impuls aus, fallen die Protonen in ihre Ursprungsrichtung zurück und geben dabei Energie in Form einer Radiowelle, dem so genannten Echo ab. Aus diesem Echo lassen sich dann Schichtbilder in jeder beliebigen Richtung und sogar dreidimensionale Abbildungen berechnen.

Besondere Vorteile gegenüber anderen Verfahren bietet die MRT aufgrund ihres überragenden Weichteilkontrastes und nicht zuletzt aufgrund der fehlenden Strahlenbelastung.

Ursprünglich wurde die MRT zur Darstellung des Gehirns, der Bandscheiben und der Gelenke verwendet. Aufgrund der mittlerweile stark verbesserten Aufnahmetechnik und dem Einsatz von Kontrastmitteln treten jedoch auch die Organe des Bauchraums zunehmend in den Mittelpunkt des Interesses. Highendgeräte bilden selbst die Blutgefäße in nahezu konkurrenzloser Weise ab. Die Koppelung mit einem EKG ermöglicht bei diesen Geräten sogar die Untersuchung des schlagenden Herzens.

Leider kann die MRT bei Patienten mit Herzschrittmachern, bestimmten fest eingebauten Gehörimplantaten (cochlear implant) und nach Metallsplitterverletzungen an gefährlicher Stelle (Auge, Gehirn, Lunge, Gefäße) nicht angewendet werden.

Zusammenfassend ist die MRT für alle Körperregionen mit Ausnahme der Lunge hervorragend geeignet und vermeidet zudem den Einsatz von Röntgenstrahlung.